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Interne Kommunikation

Themen-Check: Welcher Content in IK ankommt

Matthias Kutzscher

Die zentrale Aufgabe interner Medien ist klar definiert. Sie müssen vor allem informieren – und zwar über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Firma. Das schreibt das Betriebsverfassungsgesetz in §§ 110/111 vor. Ob gedruckt oder digital: News zu Umsätzen, Produkten oder Personalien decken den akuten Nachrichtenbedarf der Mitarbeitenden ab. Will die Interne Kommunikation (IK) im beruflichen Alltag helfen, Wandel erklären und ein Wir-Gefühl aufbauen, muss sie Themen allerdings breiter und tiefer planen.

Employee Experience als Aufgabe

Ein Strukturansatz orientiert sich am „Employee Lifecycle“. Von Tag 1 bis zum Aus können Mitarbeitende Informationen wie Lernvideos, Urlaubsanträge, Strategie-Interviews oder Berichte über erfolgreiche Projekte nutzen. Die Angebote sollten während der gesamten Laufbahn in der Firma so gut sein, dass sie eine positive „Employee Experience“ bewirken – also ein erfreuliches Arbeitserlebnis. Welche Inhalte von Geschäftsführung, HR, Marketing, Vertrieb oder IK kommen, wie sie aufbereitet und wann in welche Kanäle gespeist werden, hängt letztlich von der Kommunikationsstrategie ab.

Inhaltlich lassen sich Themen an Ideen der „Positiven Psychologie“ ausrichten, die von US-Forschern wie Martin Seligmann entwickelt wurde. Sie geht etwa der Frage nach, wie ein höheres Wohlbefinden und mehr Leistung in Unternehmen erreichbar sind? Laut Seligmann sind fünf Elemente wichtig: positive Gefühle, Engagement, positive Beziehungen, Sinn und Erreichtes. Es ist sicher keine neue Erkenntnis, dass glückliche Menschen produktiver sind.

Wird das Konzept, das als „Positive Leadership“ auch als Führungsstil anerkannt ist, aber auf die interne Kommunikation übertragen, bildet sich ein Leitfaden für Redaktionssitzungen. Das belegen diese fünf Beispiele: Das Portrait einer Azubine, die täglich 15 Kilometer zur Arbeit radelt, liefert positive Gefühle. Die Datenstory zur neuen Marketing-Kampagne belegt Engagement. Das Pro-Contra zum Auslandsjob beweist den Wert von Beziehungen. Das Dossier zur Nachhaltigkeit zeigt den Sinn von Zielen. Und das Kundenbeispiel mit individualisierter Lösung, macht Erreichtes sichtbar.

Den richtigen Content-Mix finden

Jubelarien und von Fachbereichen weichgespülte Artikel dürften eher kein Verständnis und Vertrauen aufbauen. Gefragt sind aktuelle, nützliche, attraktive, verständliche Inhalte, die immer und überall verfügbar ist. Für Inhalte abseits statischer Infos wie Wikis, Kontakten oder Formularen gilt: Beiträge müssen clever auf die IK-Kanäle verteilt werden sowie zu den Stakeholdern passen. Optimal ist also ein Mix aus kanal-, content- und zielgruppenspezifischen Angeboten.

Eilige, kurze Meldungen laufen ideal als „Breaking News“ in Corporate Daily-Medien wie E-Mails, Newslettern oder TV. Produkt- oder Projektnachrichten, Standort-Berichte und Personal-News passen in Corporate Community-Medien (Intranet/Social Intranet), über die Mitarbeitende erfahren, lernen, teilnehmen und kooperieren. CEO-Blogs, Firmenmagazine oder -zeitungen sind geeignete Medien, wenn Marktstrategien und Wachstumsziele erklärt oder eine Agenda etwa zur Klimapolitik gesetzt werden sollen; denn diese Inhalte sind besonders relevant und brauchen hohe Aufmerksamkeit.

Wie sich Content einteilen lässt

Interesse entsteht, wenn die Mitarbeitenden schnell erkennen, wie wichtig Kommunikationsinhalte aus Unternehmenssicht sind und was sie ihnen persönlich bringen. Dabei lässt sich der Content-Bedarf der Belegschaft in vier Felder kategorisieren: Informationen, Bildung, Inspiration und Unterhaltung.

Hinweis: Der Artikel ist aus der PR-Werkstatt „Schreiben für interne Medien“, die als Beilage im PR Report erschienen ist. Die Werkstatt ist gedruckt und als E-Paper hier erhältlich: shop.oberauer.com

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