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Social Media

Was der Gonzo-Stil ist und wie er sich in Posts nutzen lässt

Matthias Kutzscher

Worum es geht

Nur exquisite Text-Posts stechen heute aus der Info-Flut sozialer Medien heraus. Was sie erfolgreich macht? Oft sind sie radikal subjektiv aus der Ich-Perspektive geschrieben, mixen munter journalistische Formate (Nachricht, Kommentar, Reportage) und huldigen Infos, die grandios übertreiben – oder schlicht fiktiv sind.

Neu ist das allerdings nicht!

Der US-Schriftsteller und Journalist Hunter S. Thomson kreierte den Gonzo-Stil bereits in den 1970er Jahren. Das Slangwort Gonzo lässt sich mit „verrückt“ oder „exzentrisch“ übersetzen.

So fing alles an

Er schafft es nicht bis zum Redaktionsschluss. Zu viel Bier. Der Flirt mit der Bardame. Elender Zeitdruck. Es ist ein heißer Maitag 1970. Er schwitzt. Überhaupt sind ihm Vierbeiner zuwider. Dumme Fluchtviecher. Die Leute auf der Rennbahn aber. Was für ein Zirkus ist das beim Kentucky Derby! Die nervösen Zocker, die auf das große Glück hoffen. Die Reichen, die wie Flamingos stolzieren. Die falschen Pferdeflüsterer auf der Suche nach Jobs oder ein paar Dollar für DIE todsichere Wette.

Eigentlich soll Thomson dem Magazin Scanlan´s Monthly eine Reportage über das legendäre Pferderennen liefern, zu dem jedes Jahr über 150.000 Leute aus dem ganzen Land nach Kentucky pilgern. Seit 1875 wird es in Louisville ausgetragen. Doch keine Chance. Er hat nichts fertig. Keine Headline, keine Copy. Egal. Scheiß egal.

Um überhaupt irgendwas abzugeben, schickt Thomson seine Notizen – den rohen, unbehauenen Text. Nichts darin handelt allerdings von den Rennen. Die Satzfragmente skizzieren Zocker und Nutten, bejubeln die eigenen Eskapaden, mischen reale und fiktive Szenen! Bill Cardoso bei Scanlan´s ist entsetzt. Der Redakteur brüllt Thomson am Telefon an: „Ich weiß nicht, was zum Teufel du tust, aber du hast alles verändert. Es ist völlig gonzo.“

So wird die Geburtsstunde des Gonzo-Journalismus – eines völlig neuen Schreibstils – auf Wikipedia erzählt. Nicht ganz, ich habe dazu gedichtet – typisch gonzo eben.

Neu ist das allerdings nicht!

Der US-Schriftsteller und Journalist Hunter S. Thomson kreierte den Gonzo-Stil bereits in den 1970er Jahren. Das Slangwort Gonzo lässt sich mit „verrückt“ oder „exzentrisch“ übersetzen.

Was der „Style“ ist

„Gonzo-Journalismus, das ist Journalismus, der ohne Überarbeitung hingeschrieben wird; vor dem Schreiben wirft sich der Rechercheur mit Haut und Haaren in sein Thema und wird beobachtender Teil der entsprechenden Szene.“ So hat Erfinder Hunter S. Thompson, der den Stil mit seiner exzentrischen und exzessiven Lebensart maßgeblich prägte, es selbst definiert. Typisch für den experimentellen Journalismus, der zwischen Journalismus und Literatur pendelt, sind diese Stilelemente:

Vor allem die Wahrheit ist es, mit der Gonzo-Kritiker hadern. Die teils autobiografisch und oft fiktiven Text-Passagen sind natürlich nicht objektiv und interpretieren immer wieder falsch! Wer das kennzeichnet, hebelt das Problem aus. Ruhm und schnöde Kohle verleiten jedoch.

Nur zwei Beispiele für fehlgeleitete Gonzo-Interpreten:

Meinung: was bei Social Media zu beachten ist

Das eine oder andere Element des Gonzo-Style passt perfekt zu Posts auf LinkedIn, Facebook oder Instagram. Etwa Ego-Sicht, Übertreibung, Ironie und kompromisslose Tonalität. Aber Vorsicht: Wer fehlendes Wissen kaschieren, Fakten fälschen oder einfach nur mit harter Sprache angeben will, wird langfristig eher Fans und Reichweite verlieren.

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